Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann jetzt auch in Teilzeit

Interessentinnen aus dem Projekt TEP zu Gast im Marienkrankenhaus Siegen

Seit 12 Jahren bietet die gemeinnützige Trägerin Alternative Lebensräume GmbH das Projekt TEP-Ausbildung in Teilzeit an, mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW und des Europäischen Sozialfonds. TEP steht für „Teilzeitberufsausbildung-Einstieg begleiten-Perspektiven öffnen und wird von Ursula Rauscher seitens der Trägerin geleitet. Jetzt war TEP erstmals mit einer Gruppe von Interessentinnen an Pflegeberufen von der Marien Gesellschaft Siegen eingeladen, um sich über deren Angebot für das Teilzeitausbildungsprogramm zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann zu informieren. Klaus Stinner, Organisator der praktischen Ausbildung der Marien Gesellschaft, und Nadine Georg, zuständig für die Koordination Ausbildung und Jahrespraktikum, gaben einen Überblick der Möglichkeiten, die sich Müttern wie Vätern und Menschen mit häuslicher Pflegeverantwortung bieten. Nadine Georg: „Wir freuen uns, dass die Ausbildung in Teilzeit jetzt auch von uns angeboten werden kann“, und Klaus Stinner informierte, dass man sich kurzfristig für diese Möglichkeit entschieden habe, mit dem BiGS (Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen) und mit den weiteren Trägern: DRK-Kinderklinik Siegen und Kreisklinikum Siegen. In dem Moment wurde beim Informationstreffen im Marienkrankenhaus deutlich, dass gemeinsam an einem Strang gezogen wird, um die Ausbildung in diesem Pflegeberuf in Teilzeit erfolgreich zu meistern.

Da innerhalb der Ausbildung festgelegte Stundenkontingente vorgegeben sind, die in den verschiedenen Phasen absolviert werden müssen, um einen fachlich qualifizierten Abschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zu erreichen, verlängert sich die Ausbildungsdauer von regulär 3 auf 4 Jahre in Teilzeit. Es wird besondere Rücksicht auf die Teilnehmenden mit Familienverantwortung gelegt, weshalb zu den NRW-Ferien keine Theoriezeiten vorgesehen sind. Die Stunden sind auf 30-Wochenstunden angesetzt. Die Unterrichtszeiten sind familienfreundlich von 8:30 Uhr bis 13:45 Uhr. Klaus Stinner: „Wir werden auch die Praxiszeiten auf die Teilzeitauszubildenden anpassen. Zeiten darüber hinaus, die wir auch abdecken müssten wie Nacht- oder Wochenenddienste, werden mit der angehende Pflegefachfrau oder dem Pflegefachmann abgesprochen.“

Auch in Teilzeit würden die Rahmenbedingungen, angepasst an die längere Gesamtdauer, der „Generalistischen Ausbildung“, greifen. In Zahlen: 2.100 Stunden Theorie, 2.500 Stunden Praxis. Die Praxis würde bei dem Träger geleistet, mit dem der Ausbildungsvertrag abgeschlossen wird. Dabei bietet die Marien Gesellschaft neben dem Klinikum auch Altenpflegeeinrichtungen an. Nach Orientierungs-, Pflicht- und Wahleinsatzzeiten erfolge die Vertiefung und am Ende steht das Examen als „Generalistischer Abschluss“.

Während und nach dem Vortrag von Klaus Stinner hatten die Gäste auch Zeit Fragen zu stellen. Insgesamt verstärkte sich der Eindruck, dass gemeinsam im Dialog viel ermöglicht werden kann. Nadine Georg bekräftigte, dass wenn während der Ausbildung Probleme auftauchten, diese angesprochen werden sollten, man sei gesprächsoffen und lösungsorientiert. Dafür steht auch Ursula Rauscher von TEP, die Teilnehmende im Projekt begleitet, von der Orientierungszeit über die Bewerbung und in der ersten Zeit der Ausbildung. Ebenfalls von Interesse war das Bewerbungsverfahren. Man schätze authentische Bewerbungen, Nadine Georg: „Wir möchten die Menschen kennenlernen.“ Klaus Stinner: „Wenn wir Bewerber einladen, können sie kurz darauf oder schon im Gespräch von unserer Seite erfahren, ob das bei uns passt.“ Es schadet nichts, Erfahrungen in der Pflege zu haben, es sei aber keine Voraussetzung. Drei der TEP-Teilnehmerinnen nutzen den Termin und gaben ihre Bewerbungen direkt ab!

Zurück