Auf Rollen durch Siegen

Auf Rollen unterwegs

Hopp, den Bus noch eben erreicht, mal schnell die Stufen hoch und schon ist man hin und weg. Was den meisten Menschen von uns selbstverständlich erscheint ist für einige eine tägliche Hürde, die sie meistern müssen. Da geht es mal nicht eben hopp. Menschen, die nicht so gut zu fuß unterwegs sind, sondern die auf Rollen durch Ober- und Unterstadt fahren, Rollstuhlfahrer. Wie sich das anfühlt, nicht aus komplett eigener Kraft unterwegs zu sein, spürten die Schülerinnen und Schüler der Berufsorientierungsgruppe "Soziale Berufe" der Ganztagshauptschule Achenbach unter der Leitung von Sabine Wolff, Dozentin der Alternative Lebensräume GmbH, die im Rahmen ihrer Arbeitsgemeinschaft die Probe aufs Exempel machten und mit Rollstühlen in der Stadt waren.

"Ziel der Praxiserfahrung war es, den Blickwinkel der Schülerinnen und Schüler zu verändern. Die Welt aus einer ungewohnten Perspektive wahrzunehmen, Empathie zu wecken für Rollstuhlfahrer. Mitgefühl stärken, dass für das Arbeiten im sozialen Bereich unerlässlich ist", sagt Sabine Wolff, auf deren Engagement die Aktion zurückgeht. Die Schüler waren in kleinen Gruppen unterwegs, sie planten den Ausflug selbstständig und beschrieben ihre Gefühle, wie auch die Reaktionen aus der Bevölkerung. Die Rollstuhlfahrenden fühlten sich hilflos und auch einsam. Die Menschen in ihrer Umgebung hätten sich sehr unterschiedlich verhalten, von "komisch gucken" und lustig machen über unbeholfen und neugierig bis hin zu sehr hilfsbereit und freundlich.

Dass die Schülerinnen und Schüler nach dem "Rollentausch" jetzt viel mehr Respekt und Hilfsbereitschaft zeigen werden, war ein Ergebnis der Aktion. "Man geht mit ganz anderen Augen durch die Stadt, über Bürgersteige, in Umkleidekabinen, Berg rauf und Berg runter, nimmt Bürgersteige nicht nur als kleine Veränderung in der Bodenbeschaffenheit wahr", war das Resümee. 

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