Kiga Waldpilz-Kinder hatten ihre Liebsten zu Gast

Hier sprießt Waldbegeisterung: 1. Waldfrühling im Kiga Waldpilz in Siegen, In der Heinbach 4

Seit dem 1. August letzten Jahres ist die Kiga Waldpilz der Alternative Lebensräume GmbH auf einem schönen Waldgelände, zwischen Siegen und Trupbach und nah der Alche, aktiv. Seitdem findet hier im Grün des Waldes, der im letzten Jahr allerdings käferbedingt stark zu leiden hatte, erlebnisreiche Waldpädagogik statt. 13 Kinder zwischen 2 und 5 Jahren erfreuen sich von 7:30 bis 12:30 Uhr der Natur und sind fast immer draußen. Wenn es zu „usselig“ ist, können die Kinder und die Erzieherinnen Schutz in den Bauwagen suchen. Dort findet sich alles, was nötig ist: Platz zum Essen, Spielen, Ausruhen, eine Wickelecke und Komposttoilette zum Beispiel.

Anlässlich des „Internationalen Tags der Waldkindergartens“, der seit 2018 jeweils am 3. Mai begangen wird, hatten die Kinder einen lieben Menschen am „Mitbringtag“ zu einem besonderen Walderlebnis eingeladen. Denn wenngleich die Eltern wissen, was hinter der Waldpädagogik steckt, manche Großeltern oder Onkels und Tanten wissen es nicht so exakt. „Manch einer denkt vielleicht, die Kinder toben durch die Hecke und buddeln im Schlick, ohne jedwede Begrenzung“, wird Erzieherin Silvia Stockschläder mit einem Vorurteil konfrontiert, dem sei ganz gewiss nicht so.

Silvia Stockschläder: „Feste Rituale im Tagesablauf ersetzen das feste Haus.“ Diese Gewohnheiten wie den Morgenkreis mit anschließendem Frühstück, die Ausflüge in die Natur in der Gruppe, die Snack-Pause, seien tägliche Routinen, die den Kindern viel Sicherheit vermitteln. Das natürliche Gegenteil von Ungezügeltheit tritt bei einem Waldkindergarten ein, als naturgegebene Konsequenz. Im Waldkindergarten würden die Kinder viel mehr gegenseitig aufeinander achten. Silvia Stockschläder: „Wenn wir als Gruppe im Wald unterwegs sind, macht sich kein Kind davon. Obwohl es ja keine Zäune und Mauern in der Natur gibt, geht niemand verloren, weil alle aufeinander achten und kein Kind zurückbleibt. Die Kinder sind sehr achtsam miteinander.“

Besonders auch die Eltern schätzen an der Kiga Waldpilz, dass die Kinder einen intensiven Zugang zur Natur erhalten, die Jahreszeiten spüren und so auch erfahren, dass die „Pfütze am Matscheberg“ austrocknet, wenn es im Sommer lange Zeit nicht regnet. Im Waldkindergarten finden sich so gut wie keine vorgefertigten Spielzeuge, so wird die Kreativität der Kinder gefördert. Kiga Waldpilz: „Was wir brauchen, machen wir einfach selbst! Wir erleben die Dinge um uns herum als wandelbar und mehrfunktional.“

Viel Unterstützung erfuhr das Waldpilz-Team auch von Seiten der Eltern, die sich am Bautag Ende März tatkräftig an der Gestaltung des Außengeländes beteiligt haben. Es wurden gemeinsam Benjes-Hecken und ein Erfahrungsfeld mit Sand angelegt, sowie für das Sonnensegel Befestigungsmöglichkeiten geschaffen.

Am „Mitbringtag“ konnten die Kinder ihren Gästen ihre Lieblingsplätze vorstellen und diese konnten sich aussuchen, ob sie den Wurzelarbeitsplatz an einer Abenteuerrunde erkunden wollten oder zur Matschepfütze und Wurzelausgrabungsstelle geführt werden wollten. Die Gäste zeigten sich beeindruckt, auch vom „Pippibaum“ – einer ganz besonderen Baumart, die jetzt In der Heinbach ihre Wurzeln geschlagen hat.

Kiga Waldpilz-Leitungskraft Janina Förster lädt interessierte Eltern dazu ein, die Kiga Waldpilz zu besuchen. Derzeit sei nur noch ein Platz ab Sommer verfügbar, aber im nächsten Jahr sei das schon wieder anders. „Eltern können gerne einen Vormittag hier verbringen, nach vorherigem Gespräch.“ Kontaktdaten: 0160.96533391, E-Mail: kiga.waldpilz@alia-siegen.de.

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